3 Mahlzeiten am Tag – richtig oder falsch?

von | 07.03.2022 | Ernährung




Sind drei Mahlzeiten am Tag wirklich das Richtige?
Diese Frage führt etwas in die Irre. Genauso könnte man fragen: Sind 7 Stunden Schlaf ausreichend?
Wie bei der ersten Frage lautet die Antwort: die Einen sagen so, die Anderen so.
Eine Frage der Sichtweise, der persönlichen Erfahrungen oder leider, auch von manipulativen Konzernen, um dich in eine gewisse Richtung zu lenken.

Und wir müssen unsere Aufmerksamkeit auch auf die Frage konzentrieren welche Auswirkungen die verschiedenen Handlungsweisen auf unseren Körper haben.

Aber von vorne. Frühstück, Mittag- und Abendessen. Ursprünglich sollten wir auf diese Weise unsere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu uns nehmen. Und das wurde uns von Anfang an so eingetrichtert, verbunden mit dem Spruch:
Esse morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann.

Aber woher kam dieser Dreisatz?
Wird das durch irgendwelche Daten untermauert?
Und viel interessanter: wie wirkt sich diese Mahlzeitenaufteilung auf deine Zielerreichung aus, sei es Fettabbau, Muskelaufbau oder Verdauung und Energiebereitstellung?

Wussten unsere Vorfahren, die Jäger und Sammler, auch schon von dieser Aufteilung?
Und haben wir uns das bis in die heutige Zeit bewahrt?

Oder hat sich das Alles erst mit der Sesshaftigkeit, der Industriealisierung und der Durchtaktung des Arbeitsalltages so entwickelt?

Nun, du vermutest richtig, Letzteres ist der Fall.

Macht das Ganze denn überhaupt Sinn?
Sagen wir mal so, es ist natürlich praktisch und manchmal auch nicht anders machbar, dass du deine Essenszeiten in den Pausen machst, da es während der Arbeit auch oft gar nicht möglich ist.

Und wenn du es geschickt anstellst, also die Nahrungszusammensetzung intelligent gestaltest, brauchst du auch dazwischen keine „snacks“ zu dir nehmen, weil dein Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Das versucht dir natürlich die Industrie anders einzureden, um ihre Produkte zu verkaufen.

Andererseits hat sich das heutige Arbeitsverhalten teilweise geändert, so dass geregelte Essenszeiten oft gar nicht mehr möglich sind. Hierfür müssen flexiblere Strukturen geschaffen werden.

Natürlich ist auch mit dem Anbrechen des „Fitness- und Diätenzeitalters“ die übliche dreimalige Mahlzeit am Tag Kultur verschwunden, oder zumindest in Frage gestellt worden.
Es gibt so viele unzählige Diäten, dass du mehrere Leben bräuchtest, um sie Alle durchzuführen. Über Sinn und Unsinn, oder auch um die richtigen oder falschen Lebensmittel soll es in diesem Artikel aber nicht gehen.

Macht es einen Unterschied, ob ich 3 oder 6 Mahlzeiten am Tag esse?
Grundsätzlich nicht, solange die Gesamtkalorienzufuhr unter dem Strich gleich bleibt.
Beispiel: Ob du deine benötigten 2.500 Kalorien in einer, drei oder mehr Mahlzeiten futterst interessiert dein Körper relativ wenig.
Allerdings haben die unterschiedlichen Gewohnheiten sehr wohl großen Einfluss auf deine Verdauung und somit auch auf die Möglichkeit die zugeführte Nahrung entsprechend effektiv zu verstoffwechseln.
Dein Körper braucht zur Verdauung unterschiedlich lange.
Bspw. ist das meiste Obst nach einer Stunde verdaut und kann im weiteren Verlauf sofort als Energiequelle genutzt werden.

Wusstest du , dass eine Pizza Salami eine Magenverweildauer von bis zu 12 Stunden hat?
Und dann folgen weitere lange Stunden durch deinen Darmtrakt. Deshalb klagen viele Menschen über Verdauungsschwierigkeiten wenn sie spät abends Pizza essen. („die Pizza ist mir gestern noch lange im Magen gelegen“).
Der Energieaufwand für die Verdauung ist für den Körper enorm und verbraucht, laut Studien, bis zu 10% der Gesamtkalorien.

Fazit: Je komplexer und konzentrierter die Nahrung ist, desto länger „belastet“ sie unseren gesamten Verdauungstrakt.
Somit ist es auch logisch, dass uns diese Energie erst am nächsten Tag zur Verfügung steht.

Und welche Methode ist nun am besten?
Wenn du bis hierher aufmerksam gelesen hast wird dir die Antwort nicht schwer fallen.
Diejenige, die für dich und dein Lebenssituation am besten passt. Lass dich nicht von irgendwelchen Pseudoschwurblern belehren was angeblich gut für dich ist.

Wenn du keine Lust auf Frühstück hast? Dann lass es!
Kein Hunger zu Mittag? Dann esse nichts!
Abends keinen Appetit? Kein Problem!

Wenn alle drei Dinge auf dich zutreffen wird es allerdings kritisch…

Mein Rat an dich:
Höre auf dein Bauchgefühl und lass dich nicht beirren.

Bestimmt hilft dir auch mein Blogartikel „Eins auf die Nuss“ weiter.

Eat smart, train smart,
dein Elmar