Wie sauer bist du?

von | 25.02.2021 | Natur heilt

Wie sauer ist dein Körper? Der Säure – und Basenhaushalt

Lass mich dieses Thema mit einer einfachen Frage beginnen:

Warum werden wir eigentlich krank?

Hat dies etwas mit Bakterien und Viren, Pilzen und anderen Mikroben zu tun, die nur darauf „lauern“ uns zu zerstören? Die ungehindert in unseren Körper eindringen, um grösstmögliches Unheil anzurichten?

Warum bekommen Patienten „aus heiterem Himmel“ eine Allergie? Tragen sie die Pollen schon ein Leben lang in sich, oder hat sich die Umwelt derart verändert? Früher gab es doch das alles nicht, oder?

Wie verhält es sich mit anderen Krankheiten? Ist denn Krebs ein Schicksal mit dem wir eines Morgens aufwachen?

Wenn du mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wirst, wird in den meisten Fällen die Diagnose Arteriosklerose (Verengung der Blutgefäße, im Volksmund „Verkalkung“) sein, Ablagerungen an den Gefäßwänden, die die Gefäße einengen und dann irgendwann verschließen.

Was aber ist denn der Grund für die Ablagerungen? Wie kommen denn diese zustande?

Die Schulmedizin versucht mit ihren Fachbereichen, den sogenannten „Spezialisten“ den verschiedenen Symptomen auf den Grund zu gehen. Und das, wie wir alle wissen, mit mäßigem Erfolg. Und oft können diese Spezialisten sehr überzeugende Antworten geben. Du als Patient hörst dann von Ursachen, die entweder wiederum selbst eine Ursache haben, oder Erklärungen, die du nicht prüfen kannst.

Ein Beispiel:

Der Patient fragt, wo denn seine Rückenschmerzen herrühren.

Orthopäde: Sie haben einen krummen Rücken/Skoliose

Chiropraktiker: Ihr Lendenwirbel ist blockiert

Chinesischer Therapeut: Sie haben einen Yang Überschuss (Chinesische Medizin)

Da stellt sich nun die Frage, wer hat denn jetzt Recht?
Jeder Mensch wird irgendjemanden finden, dem genau die „Eine“ Methode geholfen hat zu gesunden. Deshalb ist eine Antwort hierauf sehr schwierig.

Für mich persönlich gibt es vier Krankheitsursachen:

1. Fehlende oder falsche Bewegung
2. zu viel und/oder falsche Ernährung
3. Umweltfaktoren wie Medikamente, Gifte und andere Substanzen
4. Psychische Belastung und negativer Stress

Jeder dieser Punkte ist in der Lage deinen Körper in die Übersäuerung zu führen.

Diese wiederum ist für weitere Symptome verantwortlich.

Du kennst bestimmt das Sprichwort mit dem berühmten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die Größe und auch die Dicke des Fasses wird durch die Genetik bestimmt. Hiervon ist abhängig wie viel der Körper aufnehmen und vertragen kann, ohne dass dass Fass zerbricht oder überläuft, was dann in verschiedenen Symptomen resultiert.

Unten an dem Fass ist noch ein kleiner Wasserhahn, aus dem der ganze „Mist“ wieder ablaufen kann. Dieser symbolisiert in diesem Zusammenhang die Ausscheidungsorgane des Menschen. Wie fähig ist der Körper zu „entschlacken“, zu entgiften und zu entsäuern.

Die Größe des Fasses können wir nicht verändern. Aber wir können die körperliche Widerstandsfähigkeit und die Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) des Körpers erhöhen.

Wir haben also nun folgende Möglichkeiten:

a) Wir können den Zufluss durch geeignete Maßnahmen stoppen,

1. Ausreichende und effiziente Bewegung
2. Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung
3. Reduzierung und Vermeidung von Umweltgiften
4. Stressbewältigung

b) Überprüfung und gegebenenfalls Freimachung des „Abflusses“

1. Entsäuerung
2. Entschlackung
3. Entgiftung

c) Stärkung der psychischen Resilienz

Die ist zugegebenermaßen sehr schwierig, wenn das Fass bereits übergelaufen ist.

Nach dieser kurzen „Einleitung“ möchte ich mich auf die Problematik der Übersäuerung konzentrieren.

Was heißt das eigentlich?

Der Körper verfügt über ein ausgeklügeltes System, welches das reibungslose Funktionieren aller Organsysteme ermöglicht. Hierzu gehört ein ausgewogenes Säure-Basen-Gleichgewicht.

Dazu nutzt der Körper Puffersysteme, etwa im Blut und im Harn. Hierbei handelt es sich vor allem um Eiweiße, die überschüssige Wasserstoffionen binden können oder – bei zu niedriger Konzentration – Wasserstoffionen ins Blut abgeben können. Zu diesen Eiweißen zählen beispielsweise Hämoglobin und Albumin.

Der Körper hält den pH-Wert des Blutes vor allem über die Lunge und die Nieren, aber auch mithilfe der Leber auf einem gleichmäßigen Niveau: Zum einen atmet er über die Lunge das saure Kohlendioxid ab, zum anderen tragen die Nieren zum Säure-Basen-Haushalt bei, indem sie

  1. entweder Wasserstoffionen ausscheiden, wenn der Blut-pH-Wert zu niedrig ist (zu viel Säure im Körper vorhanden ist),
  2. oder indem sie Hydrogenkarbonat (Bikarbonat, HCO3-), eine Base, in den Harn abgeben, wenn der Blut-pH-Wert zu weit nach oben abweicht.

Bei einer Azidose ist der Körper gewissermaßen übersäuert, zum Beispiel wenn der pH-Wert im Blut aufgrund organischer Ursachen sinkt – wie etwa bei Stoffwechsel-Nieren-Leberkrankungen.

Der pH-Wert kann von 0 (äußerst sauer) bis 14 (sehr alkalisch) reichen. Dabei gilt allgemein:

  • pH-Wert < 7 = sauer
  • pH-Wert = 7 = neutral (z. B. reines Wasser)
  • pH-Wert > 7 = alkalisch (basisch)

Der größte Anteil des Körpermilieus liegt im alkalischen Bereich zwischen 7,3 und 7,5. Der pH-Wert des Blutes schwankt im engen Fenster von 7,36 bis 7,44. Sinkt der Wert darunter, leiden wir unter einer Azidose, darüber unter einer Alkalose.

Unter den Faktoren, die fast jegliche Erkrankung bedingen, begünstigen oder unterhalten können, ist die chronische Übersäuerung unseres Körpers meiner Erfahrung nach einer der am meisten unterschätzten. Es sind also mitnichten nur die kleinen Symptome unseres Alltags wie Kopfweh oder Abgeschlagenheit, für die physiologische Ungleichgewichte, zu denen die Übersäuerung gehört, verantwortlich zu machen sind.

Im Körper sorgt ein Puffersystem für die Konstanthaltung des pH-Wertes. Dazu ist die Ionen-MineralKonzentration so ausgelegt, dass sich „automatisch“ ein optimaler pH-Wert einstellt, wenn überschüssige Säure oder verstärkt alkalische Verbindungen in den Stoffwechsel gelangen. Freilich ist die Kapazität des Puffers begrenzt. Hauptgarant dieses Gleichgewichtes zwischen Säure und Base ist das Kohlensäure-Bicarbonat-System.

Früher gingen Ärzte davon aus, dass eine Übersäuerung des Körpers nur bei schwerwiegenden Erkrankungen auftritt und sich dann als Azidose mit gravierenden Symptomen äußert, darunter Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, Herzstillstand, Herzschwäche, Dämpfung des Zentralnervensystems, Verwirrtheit und Muskelschwäche bis hin zum Koma. Die Meinung der Schulmedizin lautete, dies sei eine eher selten auftretende Akut-Erkrankung. Und auch heute werden Sie dies von vielen Medizinern noch immer zu hören bekommen.

Allerdings geht man bei vielen Krankheiten zunehmend davon aus, dass die Übersäuerung einen großen Anteil an diesen haben kann. So gab es auch hierzu einen entsprechenden Artikel im Deutschen Ärzteblatt 2005. Laut diesem geht man in Deutschland von wenigstens 15 Millionen Patienten aus, die davon betroffen sind.

Daran solltest du denken, wenn von irgendeiner Seite mal wieder von Geldmacherei die Rede ist.

Denn Kritiker weisen darauf hin, dass Naturheilkundler die Übersäuerung als Grund aller Krankheiten ansähen.

Meine Meinung hierzu ist folgende:

Grundsätzlich spielt der Säure-Basen-Haushalt bei verschiedenen Krankheiten immer eine Rolle. Die Frage ist, welche Faktoren noch zur Entstehung der Krankheit geführt haben, erst dann kann eine umfassende Ursachenforschung zur Diagnose und somit zum Erfolg führen.

Die Diagnose

Besorge dir aus der Apotheke Urin-ph Indikator-Teststreifen.
Gemessen wir drei Tage hintereinander und jedes Mal, wenn du Wasser lassen musst.

Entscheidend sind hierbei

1. der Morgenurin

2 .vor der ersten Mahlzeiten

3. zwei Stunden nach der ersten Mahlzeiten

4. direkt vor dem Zubettgehen

Wichtig hierbei ist noch zu erwähnen, dass evtl. eingenommene Basenmittel spätestens 3 Tage vor Messbeginn abgesetzt werden, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum kann die Ergebnissse verfälschen.

Alle Werte müssen notiert werden und ergeben in einer Tabelle eingetragen dein Tagesprofil. Somit kannst du dann feststellen, ob eine Übersäuerung vorliegt und wenn ja, in welchem Bereich.

Es gibt natürlich verschiedene Übersäuerungsprofile, die unterschiedliche Methoden zur Entsäuerung erfordern.

Bei der leichtesten Form empfehle ich dir das Basenpulver von Dr. Jacobs, alternativ die Basentabletten.

Gesunde Menschen können auch prophylaktisch eine Entsäuerungstherapie durchführen.

Solltest du allerdings unter bestimmten Krankheiten und Symptomen leiden wäre es sinnvoll einen Heilpraktiker oder Arzt zu Rate zu ziehen.

Wichtig

Auch zur kurzfristigen Therapie kann eine Entsäuerung sinnvoll sein. Wie bei vielen Dingen führt aber erste eine konsequente Umstellung zum dauerhaften Erfolg!

Ich möchte deshalb zum Schluss nochmals auf die Wichtigkeit bereits oben angeführten Punkten hinweisen:

1. Ausreichende und effiziente Bewegung
2. Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung
3. Reduzierung und Vermeidung von Umweltgiften
4. Stressbewältigung

Schau dir hierzu meinen Blogartikel Sport ist Mord! an.

Wenn du darüber hinaus noch Fragen hast schreibe mir einfach eine email.

PS:
„Gibt dir das Leben Zitronen, so mach Limonade daraus“

Eat smart, train smart
Dein Elmar