Unser täglich Gluten gib uns heute!

von | 19.03.2021 | Ernährung

Was für ein Duft!

Du holst dein frisch gebackenes Brot aus dem Ofen oder gehst zum Bäcker, der reihenweise frisches Brot in seinen Regalen hat.

Allein der Gedanke an ein warmes, duftendes Brot bestrichen mit Butter oder Marmelade lässt uns das Wasser im Munde zusammen laufen.

Da werden viele Kindheitserinnerungen wieder wach.

Und wenn wir dann noch zur Vollkornvariante greifen ist alles wunderbar.

Denkste! So einfach ist es leider nicht!

Ich stelle eine gewagte These auf:

Nicht Zucker, Fett oder andere Verdächtige lassen uns dick und krank werden, sondern der Weizen!

Dass was uns heute als Weizen verkauft und angepriesen wird hat mit dem ursprünglichen Weizen nichts mehr zu tun!

Warum?

Weil er ein Produkt der Zuchtbemühungen und gentechnischen Veränderungen der letzten 40 Jahre ist, um ihn widerstandsfähiger und damit ertragreicher zu machen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien, die einen Zusammenhang mit Weizenkonsum und verschiedenen Krankheitssymptomen belegen können.

Zu den dokumentierten und problematischen Auswirkungen auf uns Menschen zählen unter anderem:

Appetitanregung, Gehirnanregung mit Exorphinen (das Gegenstück zu den vom Körper selbst erzeugten Endorphinen), massive Blutzuckerspitzen, erhöhte Entzündungsreaktionen und ph Verschiebungen in den sauren Bereich, und somit fehlgeleitete Immunreaktionen.

Weizenverzehr verursacht neben der Zöliakie, der zerstörerischen Darmkrankheit, die mit dem Weizenklebereiweiß Gluten ausgelöst wird, auch diverse neurologische Probleme und Erkrankungen wie Diabetes, Arthrose, Hautausschläge, fehlende Gedächtnisleistung, Gelenkschmerzen, etc.

In meiner langjährigen Praxis konnte ich bei vielen Patienten nach Umstellung der Ernährung eine schlagartige Verbesserung oben genannter Symptome bis hin zur vollständigen Schmerzfreiheit feststellen.

Ein anderes Problem des Weizenverzehrs ist unter anderem die übermäßige Fetteinlagerung im Gewebe. Die sogenannte Weizenwampe besteht hauptsächlich aus Fett, das über Jahre hinweg durch erhöhte Insulinausschüttung in die Zelle geschleust wurde. Meistens lagert es sich um die Bauchgegend ab, bei manchen sitzt es an den Oberschenkeln oder am Gesäß.

Das sind allerdings nur die sichtbaren Fettpolster. Problematischer wird es beim sogenannten viszeralen Fett, welches nahezu alle Organe betreffen kann.

Dieses Eingeweidefett ist einzigartig, weil es im Gegensatz zu den anderen Fettpolstern entzündliche Prozess fördert. Somit bringt es durch die falschen hormonellen Signale letztendlich auch den gesamten Stoffwechselprozess durcheinander.

Bestimmt kennt jeder von euch das Phänomen aus seiner Umgebung, dass selbst leistungsfähige Sportler die regelmäßig, oft auch mehrmals die Woche, Ausdauersport betreiben, trotz alledem ein kleines „Wohlstandsbäuchle“ mit sich herumtragen.

Viele Übergewichtige sind durchaus sehr gesundheitsbewusst und oftmals sehr verzweifelt, weil sie die Ursache ihres Übergewichtes und die Zusammenhänge nicht erkennen.

Was Weizen mit unserem Körper anrichtet möchte ich im weiteren Verlauf darlegen.

Ich beschränke mich hauptsächlich auf das Thema Gluten, und hier stellvertretend auf den Weizen, weil er uns im Alltag am Häufigsten begegnet.

Bei Kaffee und Alkohol wissen wir , dass wir unserem Körper und unserer Psyche damit beeinflussen können. Bei Weizen wissen wir das nicht. Dies gilt ja schließlich auch als Nahrungsmittel. Wir nehmen deshalb auch gar nicht wahr, was er mit unserem Gehirn anstellt.

Ich bin süchtig nach Brot!

Weizen ist ein enorm anregendes Nahrungsmittel, welches eine einzigartige Wirkung auf unser Nervensystem und Gehirn hat.

Weizen ist in der Lage die Nahrungsauswahl, die Zufuhr von Kalorien und Essenszeiten diktieren und, noch eklatanter, die Laune und Stimmung beeinflussen!

Wenn man anfängt auf Weizenprodukte zu verzichten können in den ersten Tagen tatsächlich erhebliche Entzugserscheinungen wie Schwäche, Benommenheit, Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen bis hin zu Depressionen auftreten.

Doch es gibt einen wissenschaftlich plausiblen Grund für die Sucht nach Weizen wie auch für die Entzugserscheinungen. Die Untersuchung was Weizen in unserem Gehirn anrichtet, kann uns verstehen helfen, warum und vor allem wie Weizen mit solchen Phänomenen zusammen hängen kann.

Die Verstoffwechslung von Gluten

Beim Verzehr von weizenhaltigen Produkten zerfällt der Gluten unter dem Einfluss der Magensäure und des Enzyms Pepsin in verschiedene Polypeptide.
Diese sind interessanterweise in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, die verhindert, das Blut ins Gehirn gelangt.

Diese Schranke hat den Sinn, das Eindringen von Substanzen, auf die das Gehirn hochempfindlich reagiert, zu vermeiden.

Nach ihrem Eintritt ins Gehirn docken diese Weizenpeptide an den Morphinrezeptoren des Gehirns an, denselben Rezeptoren, an denen auch Opiate ansetzen.

Manche Wissenschaftler sprechen hier deshalb von Exorphinen, Substanzen, die die gleichen „Glücksgefühle“ auslösen wie die Endorphine, die vom Körper selbst produziert werden (viele Läufer kennen z.B. das Runners High).

Solange wir also Weizen verzehren werden morphinähnliche Substanzen produziert, die uns mit einer leichten Euphorie belohnen. Deshalb kommt es bei vielen zu Entzugserscheinungen, wenn diese Wirkung durch Nichtverzehr blockiert wird.

Bei einer Blockierung der Euphorie als Folge von Weizenverzehr geht auch die Kalorienzufuhr merklich zurück, weil die angenehmen Gefühle die zum Weiteressen ermuntern, nicht mehr produziert werden.

Und hier schließt sich der Kreis zum vorher angesprochenen Problem des Übergewichts bei ansonsten ausgewogener gesunder Ernährung und genügender Bewegung.

Ich höre dich schon sagen:

„Oje, dann kann ich ja gar nichts mehr essen!“

„Ich werde verhungern!“

„Auf Brot kann ich unmöglich verzichten!“

Stopp! Don´t panic!

Rom ist auch nicht in einer Nacht erbaut worden.

Solange du keine gesundheitlichen Auswirkungen und Symptome vom Weizenkonsum hast, oder du unerklärliche, überflüssige Pfunde mit dir rumschleppen musst,
solange du dich wohl in deiner „Haut“ fühlst und du geistig und mental fit bist,
ist es deine persönliche Entscheidung inwieweit du dem hier gesagten folgen möchtest.

Wenn du allerdings an Symptomen leidest, die mit dem Weizenkonsum in Verbindung stehen können, solltest du dir auf jeden Fall eine Chance geben.

Vertrau mir: Es lohnt sich!

Du wirst mit mehr Vitalität und Gesundheit belohnt werden. Du wirst wieder besser schlafen, Gewicht abbauen, und alle unangenehmen Symptome loswerden, die oben kurz angesprochen wurden.


Wenn du noch Fragen hast wie eine Umstellung konkret aussehen kann, darfst du mir gerne unter newsletter@elmarkleinbrahm.de eine email schreiben.

Ps: Nach meiner persönlichen Nahrungsumstellung vor über 20 Jahren verlor ich meine Heuschnupfenallergie und mein Asthma.

Ansonsten lies mal meinen Artikel Wie sauer bist du?

Viel Spaß

Eat smart, train smart
Dein Elmar